Direkt erfahrbare Wirkungen des Yoga sind Wohlgefühl, Ausgeglichenheit, Entspannung. Die Tradition, in der ich unterrichte, geht auf Tirumalai Krishnamacharya zurück. Sein Sohn T.K.V. Desikachar hat sie weiter entwickelt. T. Krishnamacharya öffnete Yoga für alle Bevölkerungsgruppen, auch für die Frauen. Bezeichnend für seinen Yoga-Stil und den seines Sohnes ist die Berücksichtigung der Individualität der YogaschülerInnen. Die Übungen – asanas – werden unter Wahrung ihres ursprünglichen Charakters dem Menschen und nicht der Mensch den Übungen angepasst. Auf diese Weise kann der Yoga, „das Geschenk Indiens an die Menschheit“ , von allen selbst erfahren werden. Es wird in kleinen, aufeinander aufbauenden Schritten – vinyasa krama – gearbeitet. Körperliche Bewegung und Atem sind untrennbar miteinander verknüft. Die Atemführung wird sehr früh in die Bewegung integriert. Der Atem wiederum ist mit eng mit unserer geistigen Aktivität verbunden. Auf diese Weise erfasst Yoga mehr als nur den Körper. Yoga birgt die Chance zu tiefen, ganzheitlichen Veränderungen, einfach durch Tun. Auch beim heutigen Menschen, auch bei uns im Westen – wobei diese Veränderung jeder Zeit der eigenen Steuerung unterliegt.
„Als Kind will der Mensch alle Dinge besitzen, als junger Mensch genießt er sie, in späteren Jahren sucht er den Yoga zu ergründen und erlangt schließlich die Freiheit im Alter “ (T. Krishnamacharya)